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Familien im TUS

03.09.2014

Aus unserer Reihe TUS-Familien porträtieren wir Familien die über Generationen hinweg eng mit dem TUS verbunden sind und die Entwicklung des Vereins prägten. Heute stellen wir vor:

Rudolf Kunzweiler

TUS: Rudolf, der TUS ohne dich ist fast nicht vorstellbar, du warst schon immer im Verein aktiv. Wann hast du begonnen aktiv Sport zu treiben?

Rudolf: schon mit 13 Jahren übte ich mich im Wettkampfsport. Bei den Kreismeisterschaften und im Schülerturnen war ich erfolgreich für den TUS. Aber auch in der Leichtathletik, im 600m Lauf, konnte ich mich damals über den ersten Platz bei den Kreismeister-schaften erfreuen. Mit 16 Jahren war ich Schülerturnwart im TUS, mit 19 Jahren dann Turnwart.

TUS: zu diesen Zeiten stellte der TuS aber keine eigene Mannschaft

Rudolf:  ich trainierte zwei Jahre mit dem FT Freiburg in der Landesliga, das war Anfang der 70er Jahre. Danach mit eigener TUS Mannschaft in der Bezirksliga. 

TUS: da blieben die sportlichen Erfolge bei den Turnfesten nicht aus? 

Rudolf:  Wir besuchten regelmäßig Landes- oder deutsche Turnfeste. Ich erinnere mich gut an mein damals größtes Erlebnis, das Turnfest in Berlin im Jahr 1968. Mit dem Flieger gingen ca. 20 Personen vom TUS zum Dt. Turnfest zu den Wettkämpfen.

TuS: mit den Vereinskollegen kreiertet ihr schon früh den Kulissenbau für Veranstaltungen?

Rudolf: ja, zum Beispiel mit Emil Rupp zusammen; ich denke da an die legendären Seenachtsfeste. Im Organisationsteam zusammen mit meinem Bruder, Konrad Kunzweiler der damals Vereinsvorstand war, entstanden drei Seenachtsfeste. Einmal bauten wir eine schwimmende Bühne von der ein Feuerwerk über dem See erging. Wir begeisterten tausende Zuschauer. Das war schon spektakulär.     

TuS: zeitgleich mit dem letzten Seenachstfest kamen auch die ersten Gassenfeste?

Rudolf: Die erste Vereinsbude wurde aus der Wasserburg vom Seenachtsfest gefertigt. Teile davon sind noch heute in der Bude vorhanden, aber das erste Gassenfest war ein Flop.

TuS: erfolgreich war der „Bunte Abend“ welcher jedes Jahr unter einem neuen Motto auftrat?

Rudolf: während meiner Tätigkeit als Oberturnwart im TUS begannen wir erstmalig im  Jahr 1979 mit dem Motto Moulin Rouge, um anschließend über 20 Jahre hinweg immer einen erfolgreichen Abend zu veranstalten. Jedes Jahr gab es wieder ein neues Motto, mit neuem Bühnenbau und aufregenden Darbietungen. Spontan fallen mir ein: Traumschiff, Western, Las Vegas, Zirkus Tusani, oder Karneval in Rio.

TUS: woher kamen die Inspirationen für Auftritte und Kulissenbau?

Rudolf: bei den Turnfesten konnte ich Eindrücke sammeln aber auch auf beruflichen Reisen wie zum Beispiel in Las Vegas  entstanden immer neue Impressionen die zu der jährlichen Turnveranstaltung „Bunter Abend“ umgesetzt werden konnten.

TUS: lieber Rudolf, wir verdanken dir viele außergewöhnliche Kulissen, jedes Jahr unter einem neuen Motto. Das war viel Arbeit?

Rudolf: (lacht) es hat immer viel Spaß gemacht, trotz der Herausforderung. Als meine Tochter Josefine dreieinhalb Jahre alt war, baute ich eine Kanone in die ich sie hineinsteckte; meine Frau Lisbeth war Assistentin. Unsere Tochter Sibylle schwebte durch die Luft und Josefine kam von Kanone über die Decke in einem goldenen Käfig auf die Bühne herab.

TuS: und das waren nicht die einzigsten Termine im Jahreslauf?

Rudolf: als aktiver Turner und Vorstandsmitglied war ich in vieler Hinsicht im Verein und in der Gemeinde aktiv. Beim Gassenfest, am Stephanstag, bei der Nikolausveranstaltung, am Bunten Abend, und am Rosenmontagsumzug mit dem TUS Wagen. 

TuS: so viel Engagement geht nur wenn alle Familienmitglieder sich gleichermaßen einbringen.

Rudolf: Lisbeth half regelmäßig mit. Unser Wohnzimmer war zeitweise Nähstube, Planungsbüro und Organisationszentrum. Auch die Kinder sind, noch heute, immer eingebunden.

TuS: Du warst von 1979 bis 2006 Oberturnwart und Abteilungsleiter Turnen, heute hast du die Vereinsführung weitergegeben, aber sportlich bist du immer noch sehr aktiv.

Rudolf: ich trainiere immer noch wenn auch nicht mehr dreimal die Woche. Es macht eben immer noch Spaß in der „Alten Herren Riege“. In meiner Altersklasse wurde ich dreimal badischer Seniorenmeister. Erst kürzlich zeigten wir bei der Eröffnungsfeier des Landesturnfestes in Offenburg eine Barrenvorführung zusammen mit Werner Früh und Wilhelm Hüglin. Im Ehrenamt tätig

bin ich nun noch in der Vorstandschaft der Gaualtersturner.

TuS: deine außergewöhnliche Tätigkeit ist von vielen Ehrungen und Medaillen unterstrichen, aber mich interessiert auch: Gibt es denn eine Geschichte auf die du gar nicht stolz bist?

Rudolf: oh jeh! Mein größter Misserfolg war eine Salto Vorführung am Reck. Das war bei einer Premiere am Stephanstag als ich in vollbesetzter Halle abstürzte. Außer meinem Ego war aber nichts verletzt. 

TuS: vielen lieben Dank für das nette Gespräch mit dir. Sportler wie du, die sich immer voll engagieren sind nicht selbstverständlich. Umso mehr freut es uns dass deine beiden Töchter Sibylle und Josefine sich gleichermaßen als Abteilungsrechnerin und Übungsleiterinnen im Verein einbringen.

 

mit Rudolf Kunzweiler sprach Irmi Schuler

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